Nicolas Sarkozy hat unlängst vorgeschlagen, „Europa neu zu gründen“. Dasselbe könnte auch für Österreich gelten.
Österreich ist eine Parteien-Oligarchie, deren Recht von den Parteien ausgeht… Sie betrachten das Land als ihren Besitz. Erbpachten aller Art. Der Geist in Österreich ist nicht republikanisch. Man engagiert sich nicht wirklich politisch – höchstens parteipolitisch. Man identifiziert sich auch nicht wirklich mit dem Land. Anders als etwa in der Schweiz.
Und mit Europa identifizieren sich auch immer weniger Menschen. Was schade ist – und sicher mit der EU zu tun hat. Doch Europa ist großartig. Realisieren wir doch endlich unsere Potentiale; tun wir, was wir ohnehin längst als richtig erkannt haben…
Man muss sowohl Europa als auch Österreich NEU gründen. Und zwar von innen/unten her. (Natürlich kann man auch direkt einen Präsidenten – oder eben diverse Spitzenpolitiker – wählen.)
Allerdings könnte man auch sagen: Man soll nichts überstürzen. Also die alten Strukturen solange weiter arbeiten lassen, bis wirklich neue, bessere gefunden und gebildet sind? Also parallel an neuen Strukturen arbeiten – ohne Tabus und Vorurteile. (Man könnte aber zB auch sagen, geändert darf nur werden, was zB mindestens 60% der Bürger wollen.)
Jeder kann mitmachen. Es wird gewählt und abgestimmt. Wir entwerfen ein neues Modell für Österreich – und Europa. Am Ende könnte überall eine Volksabstimmung stehen: altes versus neues System.
Nicht der nationale Patriotismus ist das Problem, eher die Nationalstaaten. Nation wäre ja an sich etwas völlig Natürliches: nämlich Verwandtschaft… Jeder soll sich identifizieren, mit wem oder was er will. Möglichst freie Partnerwahl für Vertragspartner! Letztlich geht es um Verträge: wer schließt mit wem welchen Vertrag? Es würde sich ohnehin nicht so viel ändern. (Aber den Föderalismus könnte man ändern: die Länder „gehören“ nicht dem Staat. Man könnte andererseits aber auch umgekehrt sagen: ich bin lieber Österreicher als Niederösterreicher. Oder: lieber Europäer als Österreicher. Oder aber die Gemeinden, als kleinste Einheiten, in den Mittelpunkt stellen. Darüber könnte man zumindest einmal nachdenken.)
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